dt. Diplomat; 1938 Staatssekretär im Auswärtigen Amt; Botschafter beim Vatikan in Rom 1943-1945; wurde im Nürnberger Wilhelmstraßenprozess 1949 zu sieben Jahren Haft verurteilt (später auf fünf reduziert), im Oktober 1950 jedoch begnadigt; Vater von Carl Friedrich und Richard von Weizsäcker
* 25. Mai 1882 Stuttgart
† 4. August 1951 Lindau
Herkunft
Ernst Heinrich Freiherr von Weizsäcker wurde 1882 als Sohn des Amtsrichters und späteren königlich-württembergischen Ministerpräsidenten Karl Hugo Weizsäcker und dessen Ehefrau Paula, geb. von Meibom, in Stuttgart geboren, wo er auch aufwuchs. Er entstammte einer süddeutschen Familie, die vorwiegend Gelehrte hervorgebracht hat. 1916 wurde der Vater mit seiner ganzen Familie von König Wilhelm II. nach der zuvor erfolgten Verleihung des erblichen Adels in den Freiherrenstand erhoben. W. war der Bruder des Mediziners Viktor von Weizsäcker.
Ausbildung
Nach dem Abitur (1900) am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart trat W. in Kiel als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein. Während seiner Ausbildung zum Seeoffizier lernte er insbesondere die Länder des Fernen Ostens kennen; u. a. besuchte er 1903 zusammen mit dem Kaisersohn Prinz Adalbert die Verbotene Stadt in Peking und traf mit der chinesischen Kaiserinwitwe Cixi zusammen.